30.07.24

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1:1 in Eltersdorf

Dass Spiele in der Bayernliga Nord bis zum Schluss oft Spitz auf Knopf stehen und oft Kleinigkeiten den Ausgang beeinflussen können, hat man in dieser Spielklasse schon oft erleben dürfen. So war auch die Freitagabend-Partie zwischen dem SC Eltersdorf und dem ASV Cham wieder ein Match, dass bis zum Abpfiff auf Messers Schneide stand. Am Ende sollte die Begegnung zwischen den beiden Auftaktgewinnern mit einem 1:1 enden. 

Dass es zudem immer enge Aufeinandertreffen zwischen den beiden Kontrahenten waren, hat die Vergangenheit gezeigt. Oft war es nur ein Tor Unterschied, dass den Ausgang entschied. Und so wäre es auch diesmal beinahe gekommen. Während in der 90. Minute Bastian Sittenauer, der wie schon gegen Fortuna Regensburg erneut den Vorzug vor Julio Peutler im Kasten der Rot-Weißen erhielt, einen Schuss des eingewechselten Manfred Strobel gerade noch reaktionsschnell über die Latte lenkte, hätte auf der Gegenseite die Mannschaft von Trainer Faruk den Dreier praktisch in allerletzter Sekunde selbst noch eintüten können. Die dritte Minute der Nachspielzeit war schon angelaufen, da kamen die Gäste über den eine Viertelstunde vor Spielende eingewechselten Konstantin Landstorfer nochmals zu einer Kontermöglichkeit. Nach einem langen Ball konnte sich dieser im Eiltempo über halblinks Platz verschaffen. Was folgte war ein Querpass zurück an die Strafraumgrenze, wo zentral Ediz Medineli schon lauerte. Dessen Direktabnahme fand zwar zunächst den Weg vorbei an Oleksandr Churilov, der den verletzten Stammtorhüter Tugay Akbakla vertrat, auf der Linie stand aber noch Andre Karmann, der das Unentschieden zunächst noch zu retten schien. 

Lucky Punch verpasst 

Was der Siegtorschütze vom Rückrundenspiel im März diesen Jahres jedoch dazu benutzte waren beide Hände. Schiedsrichter Johannes Wagner blieb keine andere Wahl, als für die Oberpfälzer auf Elfmeter zu entscheiden und Karmann die rote Karte zu zeigen. 

Weil Andreas Kalteis schon beim warm machen wegen einer Muskelverletzung passen musste, schnappte sich Medineli das Leder. Im letzten Duell des Abends an der Langenaustraße stand sich er Churilov gegenüber. Medineli trat an und wollte den Ball halbhoch in die linke Ecke versenken. Aber der Schlussmann hatte anscheinend die Ecke geahnt, entschärfte den Strafstoß und sicherte den Quecken somit bei deren Heimauftakt in die neue Spielzeit doch noch einen Punkt. Cham wartet somit seit Oktober 2019 auf ein Erfolgserlebnis bei den Mittelfranken. 

Einen Traumstart sollte die als Tabellenführer angereiste Maloku-Elf erwischen. Erst vier Minuten waren vorbei, da gelang den Rot-Weißen schon die Führung. Über die rechte Seite kam der Ball durch Henning in den Strafraum, wo Medineli stand. Wie einst Gerd Müller, drehte sich dieser einmal um die eigene Achse und versenkte die Kugel zum 0:1 in den Maschen der Hausherren. Geschockt zeigte sich der Sportclub vor den 260 Zuschauern im Elsner-Sportpark dadurch aber nicht. Nur wenige Minuten später sollte Eltersdorf quasi postwendend der Ausgleich gelingen. Gut 25 Meter vor dem Chamer Tor kam die Truppe von Ex-Profi Bernd Eigner zu einer Freistoßmöglichkeit. Manuel Stark trat an und versenkte den Flatterball an der Mauer vorbei rechts unten neben den Pfosten zum 1:1 ins Netz (8.). 

Im weiteren Spielverlauf gab es hüben wie drüben wenig nennenswerte Tormöglichkeiten, da sich beide Mannschaften weitgehend schon im Mittelfeld neutralisierten. So blieb es nach den beiden Aufregern in den Schlussminuten beim für beide Mannschaften gerechten Unentschieden. 

„Natürlich kann man mit dem 1:1 in so einem Topspiel bei so einem starken Gegner auf jeden Fall leben. Wir haben es heute geschafft, den SC früh zu stören, damit sie erst gar nicht in ihren Spielrhythmus hineinfinden können. Durch den Druck den wir zu Beginn selber entwickeln konnten, sind wir denke ich auch nicht ganz unverdient in Führung gegangen. Durch das Gegentor nach dem Freistoß aus mehr als 25 Metern haben wir es ihnen aber dann schon etwas zu einfach gemacht wieder ins Spiel zurückzufinden. Eltersdorf hatte dann so eine Viertelstunde nach der Pause eine hohe Drangphase, die wir zunächst überstehen mussten. Aber wir haben uns gut freigeschwommen wonach es dann wieder ein gefühlt offen geführtes Match wurde“, so Chams Trainer Faruk Maloku, der sich trotz des verpassten Lucky-Punchs mit der Leistung seiner Truppe mehr als zufrieden zeigte.


Text: Ketterl / Quelle: heimatsport.de  
Bild: Ketterl