Seit 1863...
Der ASV Cham ist der älteste und größte Sportverein im Landkreis Cham. Als Turnverein im Jahre 1863 gegründet, hat sich der ASV Cham mittlerweile zu einem Großverein mit circa 3500 Mitgliedern in 21 Abteilungen (Stand: 01.03.2017) entwickelt. Hervorgegangen ist der ASV aus einer Fusion des FC und TV Cham nach dem 2. Weltkrieg.
Allgemein
In den mittlerweile über 150 Jahren seines Bestehens konnte der Verein zahlreiche Spitzensportler hervorbringen. Vor dem Krieg waren es Hans Beer und Fritz Zängl, die im Skisport auf nationaler und internationaler Ebene zahlreiche Titel erringen konnten. Leider wurden beide Opfer des Krieges. Olympiasieger und Weltmeister wurde Gregor Golombek als Rollstuhlfahrer im Behindertensport. Michael Mühlbauer erkämpfte sich den Titel des Deutschen Meisters im Boxen und die Gymnastinnen der Rythmischen Sportgymnastik platzierten sich bei Deutschen Meisterschaften hervorragend. Dies gilt auch für den Speerwerfer Herbert Schulz, der bei Deutschen Meisterschaften den 6. Platz erreichte. 1996 kehrte der erst 14 Jahre alte Alexander Schneider mit einem 3. Platz von der Deutschen Judomeisterschaft zurück. Sein größter Erfolg jedoch war der Meistertitel im Jahr 2001. Gleiches gelang Klaus Mühlbauer im Jahr 2000 im Boxen.
Auch im Mannschaftssport konnten sich die Erfolge des ASV sehen lassen. Die Volleyballer schafften überwiegend mit Eigengewächsen den Sprung in die Regionalliga. Die größte Zeit erlebte der Verein allerdings in den 50er Jahren, als die ASV-Fußballer jahrelang für Furore in der zweithöchsten deutschen Spielklasse sorgten und sogar ans Tor der 1. Liga klopften. Einige ASV-Spieler sollen damals im berühmten Notizbuch von Sepp Herberger gestanden haben. Zwanzig Jahre später machte ein ASV-Jugendfußballer von sich reden, als Willi Reisinger zum Jugend-Nationalspieler berufen wurde, ehe er später zum FC Bayern München wechselte.
Mit Stolz kann der Verein also auf seine Vergangenheit zurückblicken. Zufrieden darf man aber auch mit der derzeitigen Situation sein. Zahlreiche Abteilungen warten mit Spitzenleistungen auf und viele Mannschaften kämpfen in höheren Spielklassen. Nebenbei kann der ASV auch auf eigene Sportstätten verweisen, wie zum Beispiel ein neues Vereinsheim sowie einen alljährlich bespielbaren Kunstrasenplatz.
GESCHICHTE DES ASV CHAM
2018
BAYERNLIGA-AUFSTIEG
In der Saison 2018/2019 schaffte man nach über 50 Jahren unter Cheftrainer Andreas Lengsfeld den langersehnten Aufstieg in die Bayernliga. Trotz einer herausragenden Saison mit 80 Punkten erreichte man nur den zweiten Tabellenplatz hinter dem SV Donaustauf, mit dem man sich ein packendes Kopf-an-Kopf-Duell lieferte. Das Team um Kapitän und Identifikationsfigur Franz-Xaver Brandl musste daher in der Relegation um das Ticket in die fünfte Liga kämpfen. Dort traf man auf den Nord-Bayernligisten, den ASV Vach. Am 22.Mai 2019 erlebten rund 1600 Zuschauer im Kappenberger-Sportzentrum ein denkwürdiges Spiel, welches in die jüngste Historie des Vereins einging. Gegen den eigentlichen Favoriten aus der Bayernliga setzte man sich im Hinspiel der Relegation mit 8:1 durch und war dem lang ersehnten Ziel ein großes Stück nähergekommen. Nachdem Plänitz & Co auch das Rückspiel mit 3:2 gewinnen konnte, stieg der ASV Cham nach über 50 Jahren wieder in die Bayernliga auf. Im ersten Jahr in der neuen Spielklasse konnte sich die Lengsfeld-Truppe schnell etablieren. Die Saison, die von der Corona-Pandemie geprägt war, konnte man auf dem zehnten Tabellenplatz und somit dem sicheren Klassenerhalt beenden. Zum Ende der Saison 2019/21 kündigte Andreas Lengsfeld seinen Rücktritt als Cheftrainer an. Sein Nachfolger war mit Rüdiger Fuhrmann ein altbekanntes Gesicht beim ASV, der jedoch bereits nach wenigen Monaten sein Amt niederlegte. Mit Beginn der Saison 2021/22 übernahmen mit Christian Ranzinger und Josef Holler zwei langjährige ASV-Spieler und Leistungsträger der Neuzeit die Bayernliga-Mannschaft. Zahlreiche Abgänge von Top-Spielern sowie einige Verletzte sorgten für keinen guten Start in die neue Saison. In der Winterpause, zu diesem Zeitpunkt hat bereits Stefan Riederer den Cheftrainer-Posten übernommen, lag man mit lediglich neun Punkten am Tabellenende. Nicht nur im sportlichen Bereich erlebte der Verein eine turbulente Zeit. Nach dem Rücktritt des langjährigen Abteilungsleiter Matthias Altmann, fand der Verein lange Zeit keinen Nachfolger. Günther Lommer – langjähriger ASV-Präsident und Ikone des Vereins – übernahm interimsweise das Amt. Im Januar 2022 installierte man Faruk Maloku als neuen Chef-Anweiser der Bayernliga-Truppe. Unter der Führung des A-Lizenzinhabers gelang das schier Unmögliche. Durch eine irrsinnige Aufholjagd in der Rückrunde konnte man sich am letzten Spieltag der Saison den Klassenerhalt in der Bayernliga sichern. Mittlerweile besteht die Mannschaft aus einer Mischung aus externen Neuzugängen, Spielern aus der eigenen Jugend sowie langjährigen ASV-Spieler und Identifikationsfiguren wie Michael Plänitz, Marco Faltermeier und Michael Lamecker. Diese Kombination und die akribische Arbeit von Cheftrainer Faruk Maloku sorgte dafür, dass der ASV mittlerweile eine feste Größe in der Bayernliga ist und seine Rolle als Traditionsverein gerecht wird. Im Mai 2023 fand man zudem mit Rüdiger Altmann einen neuen Abteilungsleiter, unter dem der Verein sowohl sportlich als auch finanziell so gut wie lange nicht dasteht.
2008 - 2018
ABSTIEG UND UMBRUCH
Nach dem Abstieg aus der Landesliga begann für den ASV Cham ein dramatischer Umbruch. Durch den Rückzug langjähriger Großsponsoren verließen viele Spieler den Verein, viele Jugendspieler rückten in den Seniorenbereich nach. Aus der Not machte der Verein eine Tugend und setzt seitdem konsequent auf die nachrückenden Spieler aus der eigenen Nachwuchsabteilung oder Talenten aus dem Chamer Umland. Dieser Weg sollte auch von Erfolg gekrönt sein, gelang doch im Jahr 2011 unter Trainer Uwe Mißlinger die Rückkehr in die Landesliga. Sein Nachfolger Rüdiger Fuhrmann konnte zwar im Folgejahr nicht die Qualifikation für die neugeschaffene Bayernliga schaffen und den Abstieg in die 6.Liga hinnehmen, erreichte aber in der "neuen" Landesliga Mitte im Jahr 2012/2013 einen hervorragenden dritten Platz. Mittelfristiges Ziel der Fußballer, die seit den Neuwahlen im Jahr 2014 von Abteilungsleiter Matthias Altmann geführt wurden, ist der Aufstieg in die fünfte Liga sowie der Ausbau und Erhalt der "Heldenschmiede", Chams hervorragender Jugendfussballabteilung. Es sollte fünf Jahre dauern, ehe der Verein unter der Führung von Abteilungsleiter Matthias Altmann den Aufstieg in die Bayernliga schaffte. Ab 2014 erreichte die erste Mannschaft mit einer Großzahl an Eigengewächsen unter der Leitung von den Cheftrainern Uwe Mißlinger und Roland Fuidl jede Saison eine Platzierung unter den besten fünf in der Landesliga Mitte. Der Aufstieg konnte jedoch trotz durchweg guter Leistungen nicht gelingen.
1992 - 2008
LANDESLIGA-DINO
Nach dem Aufstieg in der Saison 1990/1991 in die damals viertklassige Landesliga Mitte galt der ASV Cham zunächst als Abstiegskandidat. Schließlich waren die Rot-Weißen in den 80er Jahren zwischen der eingleisigen Bezirksliga und der Landesliga gependelt und konnten sich nie länger als zwei Jahre am Stück in einer der beiden Ligen halten. Umso erstaunlicher war es, dass sich der Verein Jahr für Jahr in dieser Spielklasse behaupten konnte. Als Grund hierfür galt sicherlich die großartige Jugendarbeit, in der immer wieder Mannschaften den Sprung in die A-Junioren Bayernliga schafften und von dort aus im Seniorenbereich Fuß fassten. Chamer Eigengewächse wie Raab, Strobl, Pongratz, Steinbauer, Krebs oder Schmid schafften den Sprung in den Seniorenkader und wurden dort Stammspieler und Leistungsträger. Ergänzt mit Spielern aus dem Nachbarland Tschechien - stellvertretend für viele herausragende Fußballer steht Jan Homola, der später auch als Trainer der Ersten den ASV Cham prägte - konnte sich der Verein in der Landesliga etablieren und Stück für Stück nach vorne arbeiten. Um die Jahrtausendwende herum plante der ASV Cham gar den Sprung in die Bayernliga, scheiterte jedoch an sich selbst und übernahm sich dabei finanziell. Diese Zeit sollte der Verein später büßen, verließen den Verein in den Folgejahren immer mehr Spieler. 2008 stiegen die Rot-Weißen nach 17-jähriger, ununterbrochener Ligenzugehörigkeit in die damals sechstklassige Bezirksoberliga ab.
1980 - 1992
FAHRSTUHLMANNSCHAFT
In den 80er Jahren entwickelte sich der ASV Cham zu
einer Fahrstuhlmannschaft zwischen der Bezirksliga und
Landesliga und war für die eine Liga zu stark, die andere zu schwach. 1991 folgte der letzte Aufstieg für lange Zeit, als die Fußballer in die viertklassige Landesliga aufstiegen.
Während die Senioren schwächeln, präsentieren sich die Junioren von der besten Seite. Im Endspiel um die Bayerische Meisterschaft verliert man gegen den Profinachwuchs des 1.FC Nürnberg nur knapp mit 1:3 und 2:2 und ließ damit zahlreiche namhafte Teams hinter sich. Lohn der Mühen waren nicht nur Spiele vor über 3000 Zuschauern wie im Jahr 1976 gegen den 1.FC Nürnberg, sondern auch die Berufung des ehemaligen Pösingers Wilhelm Reisinger in die Jugendnationalmannschaft. Später wechselte der Offensivspieler zum FC Bayern München und konnte eine beachtliche Profikarriere hinlegen
1962 - 1980
LANGSAMER ABSTIEG
Unter immer schwereren finanziellen Rahmenbedingungen konnte die Liga zwar noch drei Jahre gehalten werden, 1962 folgte aber nach 12 Jahren Zweitklassigkeit der Abstieg in die neugegründete Bayernliga. Gleich im ersten Jahr in der neuen Bayernliga müssen die Fußballer den zweiten Abstieg in Folge hinnehmen. Zu groß ist die Zahl der abgewanderten Spieler, zu gering die finanziellen Möglichkeiten, die nach dem Rückzug mehrerer großer Sponsoren herrschen. 1968 steigen die Fußballer auch aus der Landesliga ab und sind zum ersten Mal seit über zwei Jahrzehnten wieder auf Bezirksebene angekommen. In den 70er Jahren blüht der Fußball beim ASV Cham wieder ein Stück weit auf. Zuerst wird das neue Stadion mit einem Freundschaftsspiel vor 3.500 Zuschauern gegen den SSV Jahn Regensburg eingeweiht, später gastieren der FC Bayern München (1973, mit Maier, Beckenbauer, Hoeneß oder Müller, die "Bayern" siegen 13:2) oder Eintracht Frankfurt im neuen Stadion an der Further Straße. 1974 steigen die Fußballer allerdings in die Niederrungen der A-Klasse (der heutigen Kreisliga) ab. Während die Senioren schwächeln, präsentieren sich die Junioren von der besten Seite. Im Endspiel um die Bayerische Meisterschaft verliert man gegen den Profinachwuchs des 1.FC Nürnberg nur knapp mit 1:3 und 2:2 und ließ damit zahlreiche namhafte Teams hinter sich. Lohn der Mühen waren nicht nur Spiele vor über 3000 Zuschauern wie im Jahr 1976 gegen den 1.FC Nürnberg, sondern auch die Berufung des ehemaligen Pösingers Wilhelm Reisinger in die Jugendnationalmannschaft. Später wechselte der Offensivspieler zum FC Bayern München und konnte eine beachtliche Profikarriere hinlegen.
1946 - 1962
DIE GROSSEN ERFOLGE
Im Jahr 1950 gelingt der sensationelle Aufstieg in die 2.Bundesliga, doch der Aufstieg ist noch längst nicht zu Ende. In der Saison 1950/1951 spielt der Verein lange Zeit um den Aufstieg in die erstklassige Oberliga, steht nach 14 Spieltagen und damit der Hälfte der Saison sogar auf dem ersten Platz. Schließlich landen die Oberpfälzer auf dem fünften Platz, den sie in den Jahren 1956 und 1957 bestätigen konnten. 1958 gelang im DFB-Pokal gegen den amtierenden Meister und Traditionsverein Eintracht Frankfurt gar ein 1:0-Sieg und der Einzug in die zweite Pokalrunde. Während die Eintracht zwei Jahre später in einem der denkwürdigsten Finalspiele gegen Real Madrid im Landesmeister-Finale unterlag, ging der Stern des ASV Cham langsam unter.
1946 - 1949
NEUSTART
Nach dem zweiten Weltkrieg waren es die Fußballer, die den Sport in der Stadt Cham wieder belebten. Am 01.April 1946 wurde der FC Cham unter Vorstand Heinrich Hoyer neugegründet, auch wenn Bäckermeister Fritz Sturm noch im gleichen Jahr seinen Posten übernahm. Der sportliche Aufstieg begann ebenfalls in der Premierensaison, in der gleich der Aufstieg in die Kreisliga gelang. 1949, zwei Jahre nach dem Zusammenschluss des TV Cham und des neugegründeten FC Cham zum ASV Cham, steigt der ASV Cham in die Landesliga auf und beginnt damit eine beinahe fünfzehnjährige Erfolgsgeschichte.
1930 - 1943
ZUSAMMENSCHLUSS
Im Jahr 1930 folgte der längst fällige Zusammenschluss der beiden Vereine, wobei der FC Cham den TV Cham angeschlossen wurde. 1932 gelang der Aufstieg in die nach heutigen Standards überregionale Kreisliga. In den Folgejahren stagnierte die Abteilung und musste letztlich 1943 angesichts des Krieges den Spielbetrieb völlig einstellen.
1863
GRÜNDUNG
Am 7. Dezember 1863 wurde der TV Cham, der Urzelle des heutigen ASV Cham gegründet. Im Jahre 1869 wurde der Verein an die Freiwillige Feuerwehr Cham angeschlossen. 40 Jahre danach gründete sich der FC Cham. Zum ersten Vorsitzenden wurde Benno Eisfeld ernannt, der die Geschicke des Vereins auch nach dem Ersten Weltkrieg bis 1921 leitete. In den zwanziger Jahren folgten auch die ersten Erfolge, schließlich gelang bereits im Jahr 1920 der Aufstieg in die A-Klasse. Am Bau der Turnhalle im Jahr 1924 waren die Fußballer genauso beteiligt wie die Mitglieder des TV Cham.